Naturnaher Garten

Möchten Sie, dass Ihr Garten ein Unterschlupf für Vögel, Amphibien und Insekten wird? Möchten Sie Hummel, Käfer und Schmetterling Nahrung bieten und den Tierchen bei ihrer Arbeit zuschauen?

Mit einem naturnahen Garten kann jeder einzelne dazu beitragen, dem Artenschwund und Insektensterben entgegenzuwirken. Denn alle Privatgärten zusammen ergeben eine zehnmal größere Fläche als Naturschutzgebiete. Hier lohnt es sich Lebensraum für diese Tiere zu schaffen.

 

In der Natur spielen Insekten eine äußerst wichtige Rolle: Sie sind Bestäuber und ohne Wild- und Honigbienen gäbe es kein Obst, kein Gemüse und keine Blumen. Sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel, Fledermäuse und Amphibien. Außerdem sind sie daran beteiligt, organische Abfälle wie Aas zu verwerten. Fällt ihre Arbeit weg, wird das Gleichgewicht des Ökosystems gefährdet.

 

Allerdings haben es die kleinen Tiere auf Feld und Flur immer schwerer. In Ihrem Garten können sie ihnen einen Rückzugsort und gute Rahmenbedingungen liefern – und das mit ganz einfachen Mitteln.

Ist ein Naturgarten nicht unordentlich?

Keine Sorge, ein naturnaher Garten muss auch gar nicht verwildert ausschauen. Aber je bunter Ihr Garten und je heimischer die Pflanzen, desto attraktiver wird er für die Insekten und damit auch für Vögel und Igel.

 

Viel Nahrung bieten z.B. Agastache, Storchschnabel, Glockenblume, Margerite, Akelei, wilde Möhre, Lavendel, Ehrenpreis, Lichtnelke, Skabiosen und Disteln. Dabei sind sie auch noch schön und unempfindlich gegen Schneckenfraß. Als Kräuter Thymian, Borretsch, Basilikum und Schnittlauch. Bei Rosen, Dahlien und Co. lieber zu ungefüllten Sorten greifen – sie liefern mehr Pollen, weil ihre Staubgefäße nicht in Blütenblätter umgewandelt werden.

Und wenn im Gemüsebeet was schießt, nicht gleich den Salatkopf entfernen, denn Insekten schätzen die Blüten.

 

Pflanzen Sie einheimische Sträucher wie Kornelkirsche, Weißdorn und Weide statt Forsythie, Lorbeer oder Thuja.

Kompost ist wertvoll!

Schaffen Sie Platz für einen Komposthaufen im Garten. Darin tummeln sich unzählige Kleinstorganismen, Würmer und Insekten, die das Pflanzenmaterial in fruchtbare Erde umwandeln.

 

Darüber freuen sich auch Vögel und andere Insektenfresser, die sich die Leckerbissen aus dem Kompost fischen.

 

Eine Kompostierung im eigenen Garten ist ressourcen- und klimaschonend: Abfallmengen werden reduziert, die CO2-Aufnahme in den Boden gefördert, und der Nährstoffkreislauf im eigenen Garten geschlossen.

Die Jahreszeiten:

Im Frühling ist es wichtig, den Insekten, die von den ersten Sonnenstrahlen gelockt werden, Frühblüher wie Weiden, Schneeglöckchen, Narzissen und Krokusse anzubieten. Lassen Sie an einigen Stellen im Beet oder im Rasen Gundermann, Ehrenpreis und Gänseblumen wachsen und mähen Sie diese Stellen erst, wenn die Blümchen abgeblüht sind. Blühende Obstbäume und Beerenbüsche bieten eine kurze Zeit der Fülle und überall summt und brummt es.

 

Stellen Sie im Sommer eine Schale mit Wasser auf, denn auch Insekten haben Durst. Die Schale muss mit Steinen oder Schwimmelementen aus Holz ausgestattet sein, die einen sicheren „Landeplatz“ bieten. Außerdem sollte sie an einem sonnigen und windgeschützten Ort stehen.

 

Im Herbst die Stauden nicht abschneiden. Darin überwintern Insekten, und Vögel picken nach und nach die Samen. Außerdem schützt das Obere das Untere, so dass die Pflanzen gut über den Winter kommen.

 

Ja und im Winter locken Sie Vögel mit einer Futterstelle an.

Was können Sie für Schmetterlinge tun?

Wussten Sie eigentlich, dass die große Brennnessel die Lieblingsspeise von 36 Schmetterlingsarten ist? Für manche Tagfalterraupen wie Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs und Admiral sind ihre Blätter sogar die einzige Nahrungsquelle. Neben dem Wert für die hübschen Schmetterlinge hat das „Unkraut“ ebenfalls Vorteile für uns Menschen, zählt sie doch zu den ältesten Heilpflanzen. Wir können ihre Blätter als Tee oder Pesto zubereiten und die Samen in Salat und Müsli geben oder eine Jauche herstellen, die ein guter Dünger ist.

Finger weg von Chemie und Torf

Vermeiden Sie Chemie im Garten. Lassen Sie die Natur arbeiten. Blattläuse sind meistens keine Katastrophe. Warten Sie ein paar Wochen ab. Florfliegen und Nützlinge räumen von alleine auf. Eine gesunde Pflanze hält das aus. Verwenden Sie zum Düngen natürliche Präparate wie Brennnesseljauche, Hornspäne und Kompost. Vor allem verwenden Sie keinen Torf. Moore sind wichtige CO2 Speicher und müssen erhalten werden.

Weitere interessante Informationen finden Sie hier.

Was sollten Sie noch beachten?

Wenn Sie dann noch ein Plätzchen für einen Totholz- und Steinhaufen finden, haben Sie viel getan um Vögel, Insekten, Igel und Eidechsen Heimat und Nahrung zu bieten.

 

Sie werden viel Freude an Ihrem lebendigen Garten haben!

 

 

Und wenn Sie noch mehr erfahren möchten, stöbern Sie weiter auf der Seite vom LBV/Bayern.