Die Naturschutzjugend infomiert

Von jungen Menschen aus der NAJU-Jugendgruppe für 15- bis 18-Jährige recherchiert, erscheinen hier in unregelmäßigen Abständen Beiträge zu interessanten Themen in der Natur.

 

Beitrag April 2024

Kirschlorbeer - Ein Echtbaum aus Plastik?

 

In vielen deutschen Gärten wird der Kirschlorbeer gepflanzt, da er auch im Winter grün ist. Dabei bringt die beliebte immergrüne Heckenpflanze mehrere Probleme mit sich. Im Folgenden werden diese genannt und vorgeschlagen, welche Alternativen man stattdessen nutzen kann.

 

Der Kirschlorbeer, eine kurze Übersicht:

Die Lorbeerkirsche oder der Kirschlorbeer ist ein Rosengewächs aus der heutigen Türkei. Sie ist ein beliebter Zierstrauch für Gärten und wird dort oft als Hecke genutzt, da sie winterbeständig ist und gut gedeiht.

 

 

Plakat Kirschlorbeer/Alternativen
Zeichnung: Emma Kalb

Was genau ist das Problem an der Pflanze? Der Kirschlorbeer hat einen großen Nachteil:

 

Die Art ist invasiv  und stammt gar nicht aus Deutschland. Dadurch hat er keine natürlichen Bestäuber und Fressfeinde. Er ist ökologisch nutzlos, weil er kein Futter für Tiere bereitstellt und andere heimischen Pflanzen verdrängt, wo er sich selbst aussät und fortpflanzt. Eine Lorbeerhecke ist leblos und schadet der Artenvielfalt. Für die Natur ist die Lorbeerkirsche also nicht von mehr Bedeutung als ein Plastikbaum.

 

Heimische Alternativen zur Lorbeerkirsche:

Es gibt verschiedene, auch immergrüne und vor allem einheimische Heckenpflanzen, die sich anbieten würden, um als umweltfreundlicher Ersatz herzuhalten:

 

·      Eibenhecke: Ist ökologisch wertvoll, da sie für viele Tiere deren Bedürfnissen entspricht.
 
·      Ligusterhecke: Bietet viel Nahrung für Insekten wie Bienen und Schmetterlinge.
 
·      Hainbuchenhecke: Sehr gut für die Artenvielfalt im Garten, wird im Herbst und Winter aber braun und wirft ihre Blätter jährlich ab.
 
·      Mischhecke aus Hasel, Pfaffenhütchen, Felsenbirne, Berberitze: Sie ist bunt, farbenfroh und bietet durch die Vielfalt an Pflanzenarten und Blüten eine hervorragende Grundlage für eine große Artenvielfalt im Garten.

 

Mischhecke mit Heckenrose
Beispiel Mischhecke - Foto: Thea Wolf

Aus diesen Gründen ist es vorteilhaft, sich bei der Gartengestaltung bewusst zu machen, was gut und schlecht für die Natur ist und sich an umweltfreundlicheren Varianten zu orientieren. Somit könnte auf den Kirschlorbeer verzichtet werden, sodass er sich nicht noch schneller in unseren Wäldern ausbreitet.

 

Autor: Lukas Hahn, 15 Jahre, NAJU im LBV

(Naturschutzjugend im Landesbund für Vogel- und Naturschutz e.V.)